
Von Kerstin Dolde
Hof – Die
Jahnhalle ist seit Sonntag wegen Baufälligkeit geschlossen, jetzt
geht es ums Geld. Der Kampf um die Finanzmittel des Konjunkturpakets
II hat begonnen – und Hof will einen Teil vom bundesweiten Programm
haben. Deshalb hat sich Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner jetzt
an den Präsidenten des Bayerischen Städtetags, den Regensburger
Oberbürgermeister Hans Schaidinger, gewandt. Dies berichtete
Fichtner gestern auch dem Bauausschuss des Hofer Stadtrates.
Schaidinger hatte angeboten, bei den anstehenden Verhandlungen mit
der Bayerischen Staatsregierung hinsichtlich der Vergabekriterien
für das Konjunkturpaket II als Vertreter für die Interessen der
finanzschwachen Kommunen mitzuwirken.
Spitzenverbände
Als ein Ergebnis der Sitzung des Bayerischen Kabinetts vom 20.
Januar war festgelegt worden, dass Staatskanzleichef Siegfried
Schneider mit den kommunalen Spitzenverbänden Gespräche aufnimmt.
Fichtner – der Hofer OB ist übrigens Mitglied des Vorstands des
Bayerischen Städtetags – stellt dazu in einer Pressemitteilung fest:
„Ein von der Staatsregierung erklärtes Ziel dabei soll sein, für
finanzschwache Kommunen wirksame Investitionshilfe zu leisten. Ich
will bei den Verhandlungen die Position der Städte und Gemeinden
einbringen, denen Zuschüsse nur wenig helfen, wenn für das Problem
des Eigenanteils keine Lösungen gefunden werden.“
Gleichzeitig hat der Oberbürgermeister auch den oberfränkischen
Regierungspräsidenten Wilhelm Wenning angeschrieben und ihn auf die
„dramatische Situation beim Sportunterricht“ nach der Schließung der
Hofer Jahnturnhalle hingewiesen. Fichtner betont in dem Schreiben an
den Regierungspräsidenten: „Nach ersten Gesprächen in den
Ausschüssen des Stadtrates ist festzuhalten, dass der Stadtrat
einstimmig den schnellstmöglichen Neubau der Jahnturnhalle für
erforderlich hält.“ Im Konjunkturpaket II sehe er eine Chance für
zusätzliche Fördermöglichkeiten. Wir haben zwei, drei Tage lang aus
allen Rohren geschossen“, berichtete der Oberbürgermeister den
Mitgliedern des Bauausschusses, seit der Schließung der Jahnhalle
habe man alles unternommen.
Neues Energiemodell
Ein neues Energiemodell könnte nach Worten Fichtners für die
Jahnhalle maßgeschneidert sein.
Stadtrat Hans-Jürgen Lein (SPD) beklagte, dass es leider zu viele
Flachdächer gibt. „Das Wasser sucht sich dann immer einen Weg.“
Rainer Kellner (SPD) betonte im Hinblick auf die neuen
Konjunkturprogramme: „So makaber es klingt, vielleicht kam die
Jahnhalle zur richtigen Zeit. Wir müssen sie nun generalsanieren
oder eben neu bauen.“
Dieter Puschert (CSU) ergänzte: „Es ist
richtig und wichtig, dass wir schnellstmöglich unsere Unterlagen
fertig in der Schublade haben.“ Daraufhin fragte Gudrun Bruns (FAB):
Wie lange dauert es denn, bis wir eine Planung für eine neue
Jahnhalle haben?“
Stadtdirektor Franz Pischel antwortete, dass
ein schneller Termin bei der Regierung von Oberfranken notwendig
sei. Ohne eine belastbare Aussage könne man nicht in die
Planungsphase gehen. „Eine Planung haben wir noch nicht in der
Schublade, schließlich haben wir die Halle erst am Sonntag
geschlossen“, führte er weiter aus. Der Fachbereich Hochbau sei
derzeit zudem durch die Freiheitshallen-Planung sowie die
Sanierungen der Hofecker und der Longoliusschule mit umfangreichen
Aufgaben betraut.
|