Bis zum 30. September muss
der Weg für das Güterverkehrszentrum geebnet sein - sonst kommt es
nicht zum Ausbau des Umschlagplatzes. Der OB bittet den
Ministerpräsidenten um Hilfe.
Von Jan Fischer
Hof - In den
kommenden fünf Wochen wird sich entscheiden, ob das
Güterverkehrszentrum in Hof Fahrt aufnimmt - oder ob die Pläne
vorerst scheitern. Die Firma Pöhland hat der Stadt ein Ultimatum
gesetzt: Bis zum 30. September müssen die Weichen für den Ausbau des
Container-Terminals am Güterbahnhof gestellt sein - anderenfalls
zieht sich die Spedition aus dem Hofer Projekt zurück.
Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner spielte
in der jüngsten Stadtratssitzung mit offenen Karten. Erstmals machte
er einen Drei-Stufen-Plan öffentlich, der bis zum Jahr 2013
Wirklichkeit werden soll:
2011 soll es zum Ausbau des bestehenden
Umschlagsbahnhofs kommen. Zwei Gleise sollen hinzukommen. In Zukunft
wäre es möglich, drei Züge parallel zu bearbeiten - bislang reicht
der Platz nur für die Abwicklung eines Zuges.
Im zweiten Bauabschnitt soll 2012 ein
Containerdepot entstehen. Hier sollen Container bereitstehen, die
schnell verfügbar sind.
Den Abschluss im Jahr 2013 soll ein
Logistikpark bilden.
Die ungeklärte Frage ist nach Fichtners Worten
die Finanzierung. Das Gesamtprojekt kostet voraussichtlich 23,3
Millionen Euro. Davon übernimmt die Firma CTH mit der Spedition
Pöhland zehn Millionen Euro. An "Entwicklungskosten", die auf die
Stadt zukommen, sind zwölf Millionen Euro zu schultern. Der Großteil
dieser Summe - sieben Millionen Euro - entfällt auf die Beseitigung
der Altlasten im Untergrund. Um diese Altlasten zu untersuchen, hat
die Stadterneuerung Hof ein Gutachten in Auftrag gegeben. Hier wurde
Fichtner vor dem Stadtrat deutlich: "Wir sind nicht dazu da, den
Saustall, den die Bahn hinterlassen hat, zu beseitigen." Unzählige
Gespräche zum Altlasten-Thema seien ohne Ergebnis geblieben.
Der OB bittet in einem Schreiben an
Ministerpräsident Horst Seehofer um einen baldigen Gesprächstermin
in München. Ziel ist, dass der Freistaat einen Zuschuss von acht
Millionen Euro gewährt.
In die Finanzfrage ist, wie Fichtner
ausführte, bereits Bewegung gekommen. In Verhandlungen hat die Stadt
erreicht, dass sie für das Güterverkehrszentrum Mittel aus dem "Plan
B" nach dem gescheiterten Flughafen-Ausbau verwenden darf. 3,1
Millionen Euro stehen noch zur Verfügung; davon könnte die Stadt 2,5
Millionen Euro in das Logistik-Projekt stecken. Im Gespräch mit der
Frankenpost
berichtete der Rathauschef zudem von
ersten Gesprächen mit Landrat Bernd Hering. Auch der Landkreis solle
sich finanziell beteiligen, zumal das Gros des Frachtaufkommens aus
dem Hofer Umland stamme und die Spedition Pöhland ihren Sitz in
Döhlau habe.
Fichtner betonte, er und seine Mitarbeiter
hätten "mit Nachdruck alle Themen abgearbeitet". Nun sei es an der
Staatsregierung, die für die Olympia-Bewerbung von Garmisch kürzlich
einige Millionen Euro locker gemacht habe, das Projekt zu
unterstützen: "Ich hoffe, dass es Seehofer ernst nimmt mit der
Förderung für Hochfranken."

Hier geht was: Das Container-Terminal in Hof platzt aus allen
Nähten - ein Ausbau ist für einen wirtschaftlichen Fortbestand
dringend nötig. Foto: Busl
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